Innere Medizin


Sternalpunktion (1), Trocart n. MALLARMÉ

um 1940 

Bis in die 20er Jahre des 20 Jahrhunderts war der proximale Trochanter des Femur die bevorzugte Stelle für Knochenmarksbiopsien. 1923 gab Carly SEYFARTH (1890-1950) aus Leipzig als Erster die sternale Trepanation an, mit einer Technik, die allerdings allzu umständlich war. Erst die 1927 von dem Russen Mikhail ARINKIN (1876-1948) angegebene Technik war praktikabel. In den darauffolgenden Jahren wurden eine ganze Reihe von Verfahren angegeben. 1935 stellte der französische Hämatologe Jacques MALLARMé eine geschliffene Nadel vor, mit der die sternale Punktion leicht zu bewerkstelligen war.

Zur Knochenmarks-Punktion (Sternum, Darmbeinschaufel) bedient man sich im Prinzip einer kurzen, starken Hohlnadel mit Mandrin. Besonders beliebt, da gut in der Hand liegend, ist der Trocart von Jacques Mallarmé, der neuerdings mit Plastikgriff (in verschiedenen Massen) geliefert wird, früher aber ganz aus Metall war und in mehreren Längen und Dicken geliefert wurde.

Etwas ausgefallener die Benutzung des "Mallarmé" zur Schnellinfusion:
Nicolas X., F. Simon, F. Costiou, G. Cloatre (Service de médecine interne, HIA Clermont-Tonnerre, 29240 Brest-Naval, France), Réhydratation intra-osseuse d'urgence au trocart de Mallarmé: une voie d'abord d'exception, un matériel salutaire, in: Archives de pédiatrie 2003, vol. 10, n° 8, S. 733-734.

MALLARME war Hämatologue im Hôpital Beaujon von Clichy. Noch griffiger als der von ihm erdachte Trocart soll die sog. Illinois-Nadel sein.

Vorgestellt wird ein Trocart aus dem Bestand der 2003 aufgelösten Klinik St. Elisabeth in Luxemburg.

Lit.:

  • Étude du myélogramme normal et pathologique par ponction sternale, G. Doin & Cie, 1937, 179 Seiten Traîtement des anémies, 1959
  • Hématologie au laboratoire: Données et techniques, 1970