Säuglingsflaschen


Le Bib 49

BIB 49
 

Anfang der 50er Jahre erfand die französische Firma "Verreries du Rhône et de la Loire" mit Sitz in Lyon den integrierten Sauger. Unter dem aufgeschraubten Deckel versteckt sich, vor Schmutz geschützt, der Gummischnuller.

 

"Vente exclusive en pharmacie" - der Aufdruck warb für Seriosität: diese Flasche wurde nur in Apotheken verkauft!

 

Die 8-eckige Form der Flasche verhindert das Herunterrollen vom Tisch, wobei die Flasche, trotz PYREX-Glas, unweigerlich zu Bruch gehen würde. "Ne roue pas" schrieb die Firma in ihrer Werbung.

 

Vorgestellt wird eine Flasche mit der originalen Kartonverpackung. 1950 gab es sie in braun-rot, ein Jahr später in blau.

 

Herkunft: Genouilly/Fr (Département Cher)

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Weithalsflaschen (4) REMOND

 

1946 gründete Raymond Lemoine in Pantin die Firma Remond. Als Erste führte sie in Frankreich die "hygienische" Babyflasche ein - der Schnuller konnte erstmals mit einem Schraubring an der Flasche befestigt und mit einer Schutzhaube abgedeckt werden...

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Weithalsflaschen (5) GUIGOZ

 

Um die Jahrhundertwende entwickelte der Schweitzer Maurice Guigoz (1868-1919) - wie Nestlé - ein Milchpulver. 1914 gründete er im schweitzerischen Vuadens die Firma GUIGOZ SA.

Nach des 2.WK brachte GUIGOZ eine Babyflasche heraus mit elegantem Dekor und Schraubverschluss aus Plastik - diese Flasche konnte mittels Schraubverschluss luftdicht verschlossen werden, wodurch die hygienischen Bedingungen abermals verbessert wurden.

in den 80er Jahren wurde der Betrieb vom Giganten Nestlé geschluckt..

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Weithalsflaschen (6) MILUPA

Plastikflasche von André Kugener, 1976 

Die Firmen erkannten schnell den Nutzen der Werbeflächen auf der Aussenseite der Flaschen. Hier ein gutes Beispiel, wie die Fa. MILUPA die Fläche nutzte, um sich auf dem Markt zu etablieren.
Die Entstehung des Firmennamens ist skurril.

1921 gründete der aus einer Friedrichsdorfer Familie von Zwiebackherstellern stammende Emil PAULY eine Biskuit-Fabrik. Woher der französisch klingende Familienname? Die Vorfahren von PAULY waren zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus Frankreich nach Preussen ausgewandert. Die Gründung der Ortschaft Friedrichsdorf im Jahre 1687 geht auf die Hugenottenverfolgung in Frankreich zurück. Millionen flohen aus Frankreich. Einem Teil gewährte Landgraf Friedrich II. mit den Worten "Lieber will ich mein Silbergerät verkaufen, als diesen armen Leuten die Aufnahme versagen." Asyl. Sie gründeten "Friedrichsdorf". Die Hugenotten brachten Flanell und Strümpfe aus Frankreich mit, die sich rasch verbreiteten. Später wurde dann in Friedrichsdorf Zwieback produziert, deswegen ist Friedrichsdorf "Stadt des Zwiebacks". Aus einer dieser Zwiebackfabriken stammt das uns hier interessierende Betrieb Pauly.
Emil Pauly suchte, einen eigenen Markennamen für seine Biskuits zu entwickeln. So kam er 1927 auf die Idee, von seinem Vornamen das "e" wegzulassen. Das so entstandene mil hängte er als Vorsilbe an Pauly, nur dass er die Buchstaben des Nachnamens vertauschte. Auf diese Weise entstand der Name "Mil-upa" !

Quelle: www.dbilink.de/Milupa.html

PAULY hatte nichts dagegen, dass seine Werksangehörigen Bruchstücke von Zwiebackware mit nach Hause nahmen, doch wunderte ihn der Eifer der Angestellten. Eines Tages lüftete ein Mitarbeiter das Geheimnis: zu Hause zerbröselten die Mütter die Zwiebackstücke und rührten damit einen nahrhaften Kinderbrei an! PAULY war begeistert: was für eine Geschäftsidee ! So kam es, dass sich die Firma ab 1933 auf Kindernahrung spezialisierte. Mitte der 30er Jahre brachte Pauly mit "Paulys Nährspeise", einer in Milch aufgelösten Zwiebacknahrung, den ersten Vorläufer moderner Säuglingsmilchnahrungen auf den Markt. 1959 kam der erste MILUPA-Griessbrei auf den Markt. Aus der 1954 begonnen Erforschung der Muttermilch entstand nach mehreren Jahren ein erste synthetische Milch, das 1964 in den Handel gebrachte "Milumil" - eine Erfolgsstory. Das Unternehmen wurde bald an die Bad Homburger Familie Quindt veräussert, ein Zweigwerk entstand 1983 in Fulda. Im Oktober 1995 verkaufte die Familie Quindt das Unternehmen an den holländischen Konzern Royal NUMICO. Damit war die Erfolgsstory zu Ende: 2003 wurde beschlossen, 7 der 16 Werke des Konzernes zu schliessen, darunter das Friedrichsdorfer Stammwerk, das im Mai 2005 geschlossen ... und nach Polen verlegt wurde.

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Weithalsflasche (7)

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In Mainz stellte die Fa. Schott nach dem 2. Weltkrieg Weithalsflaschen her mit der Aufschrift "JENAer GLAS" - links im Bild eine 200ml-Enghalsflasche zum Vergleich.

 

Die Flasche wurde 1956 in Eschwege-Niederhone /Hessen  gekauft - Frau Kruck aus Innsbruck hat mir das Familienfläschchen geschenkt. Von hier aus mein innigster Dank.