Innere Medizin |
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Stethoscope (4), monoaural |
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18 cm langes monaurales Holzstethoskop, vom Typ FERGUSSON (um 1890). Herkunft: Ebay Schönberg / Holstein.
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Stethoscope (4a), monoaural |
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Noch nach dem 2. Weltkrieg, als längst die Aera der Stethoskope mit Gummischlauch angebrochen war, legten sich die Ärzte die klassischen Stethoskope zu - vermutlich hatte ihnen ein hinterwäldlerischer Professor diese Art des Auskultierens an der Uni beigebracht.
Exponat Vorgestellt werden drei Holzstethoskope aus dem Fundus des ab 1962 in Luxemburg-Bonneweg niedergelassenen Arztes Dr. Paul ROLLMANN: - 1internistisches Modell (schmaler Trichter).
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Stethoscope (5), monaural |
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Drei Stethoskope vom Typ Lloyd ROBERTS, mit separatem Stiel, der (mehr oder weniger tief) in den Kopfteil gesteckt werden kann. Seinerzeit - um 1900 - war dieses Modell sehr beliebt, da leicht in der Westentasche zu verstauen ...
Inzwischen ist ein 4. Stethoskop hinzugekommen, das dem Arzt Dr. Armin ZUMTOBEL aus Stumm im Zillerthal gehört hatte. |
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Stethoscope (6) |
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- Eine erste Verbesserung des Stethoskopes erfolgte 1832, indem ein flexibles Teil eingefügt wurde (Charles James Blasius WILLAIMS). - Schon 1829 erdachte Nicholas COMIS ein binaurales Hörrohr. Die Idee wurde erst 1851 - eine Generation später - durch Nathan MARSH aufgegriffen, der ein Stereo-Stethoskop in Cincinnati vorstellte, ein unhandliches Gerät. 1852 stellte der New-Yorker Arzt Georges CAMMANN das erste handliche Modell vor.
"The first “stethoscope” was constructed of stacked paper rolled into a solid cylinder shape by Rene’ Laennec, a French physician, in 1816. After great success he would make new models out of wood. Prior to this invention physicians would place their ear to the patient’s chest to hear sounds of the lungs and heart. This type of stethoscope is called a “Monaural” stethoscope due to it having only one earpiece. To make your very own simple working model see the instructions below. Monaural stethoscopes for listening to an unborn baby’s heartbeat are still made today. As time went on many other stethoscopes were developed and made from different materials such as various woods (pine, ebony, cedar), metallic wire tubing, gutta-percha, ivory, metal, India rubber.
Etappen - 1829 - Binaural Stethoscopes (two earpiece models) make their debut, but not with much success by a doctor in Dublin. - 1860s - The Camman Stethoscope, a binaural model with a bell shaped chest piece is now considered the standard for superior “auscultation” (to listen to sounds in the chest) by American physicians. It would soon be followed by the Ford model. - 1890s - A physician & surgeon supply catalog offers stethoscopes from 40 cents for a simple wooden monaural model up to $4.00 for a fancier binaural example.
Exponat Vorgestellt wird ein Stethoskop, das noch ohne Membran arbeitete, ein trichterförmiges Stethoscop nach SNOWDEN resp. FORD (1885).
Quelle: |
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Stethoscope (7), bi-aural mit Membran |
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1898 fanden erstmals bi-aurale ("stereo"-) Geräte Verwendung, deren Schläuche anfangs aus Gutapercha, später aus Weichgummi hergestellt waren - Modell AUFRECHT, mit losen Schläuchen, - Modell SNOWDEN, VAQUEZ, BROUDIC, A. DELILLE mit Stahlfeder und metallenem Bügel, wobei sich die verschiedenen Modelle hauptsächlich durch unterschiedlich geformte Brustmuscheln auszeichne-ten sowie durch unterschiedliche Verbindung des Ohrbügels: hier konnte sich ein jeder, ohne grossen Einsatz und ohne Risiko für sein Ansehen, verewigen.
Exponat Die hier vorgestellte doppelte Brustmuschel stammt aus dem Nachlass des ab 1957 in Ettelbrück etablierten Internisten Pierre BRUCK (1926-2001). Siehe zur detaillierten Geschichte des Stethoskopes die sehr gut recherchierte Internetpraesentation:
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Stethoscope (8) |
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Die neuen Stethoskope waren kinderleicht zu bedienen - selbst Affen schafften es. Ob der behaarte Kollege auf der Ansichtskarte allerdings viel mit den Geräuschen anzufangen wusste, die ihm das Hörrohr vermittelte, wage ich zu bezweifeln ...
Ältere Lehrbücher (chronologisch geordnet) - Théophile Laennec, De l'auscultation médiale, 1819. - Joseph Skoda, Abhandlung über Perkussion und Auskultation, Wien, bei J.G.Ritter von Mösle's Witwe & Braumüller, 1839, 8°, XVIII, 27 (1. Aufl.); Wien L.W. Seidel & Sohn, 1864. - Gast. von Gaal, Das Nöthigste über Auscultation und Percussion und ihre Anwendung. 1842. [Nachdruck Osnabrück 1983] X, 108 S. - Georg Weber, Theorie und Methodik der physikalischen Untersuchungsmethode bei den Krankheiten der Athmungs- und Kreislaufs-Organe, Nordhausen, A. Büchting, 1849 VIII, 128 S. - Hans Locher, Die Erkenntnis der Lungen Krankheiten vermittelst der Perkussion und Auskultation. Zürich. Druck und Verlag von Friedrich Schulthess, 1853. - Hermann Vierordt, Kurzer Abriss der Perkussion und Auskultation Tübingen/Franz Fues Verlag (3. Auflage 1890). - Carl Gerhardt, Lehrbuch der Auskultation und Perkussion, Tübingen 1871 (2. Aufl.) / 1900 (6. Aufl), 381 Seiten. Jahrzehntelang DAS Standardwerk an deutschen Universitäten. - Wilhelm Ebstein, Leitfaden der ärztlichen Untersuchung mittels der Inspektion, Palpation, der Schall- und Tastperkussion, sowie der Auskultation Stuttgart, F. Enke, 1907. - L. Dünner und R Neumann, Perkussion, Auskultation und Palpation der Brust-und Bauchorgane, Berlin, Urban & Schwarzenberg, 1924. - Nikolaus v. Jagic, Perkussion und Auskultation. Ein Leitfaden für Studierende und Ärzte, Verlag Urban & Schwarzenberg / Berlin und Wien , 1939 (7. Aufl.) - G.Landes, Grundriß der Perkussion und Auskultation. Mit 42 Abbildungen im Text, Berlin, Walter de Gruyter & Co., 1944. - Josef Arneth, Leitfaden der Perkussion und Auskultation einschließlich Inspektion und Palpation. Anhang: Physikalische Grundlagen der Perkussion und Auskultation, Jena, Gustav Fischer, 5. Aufl. 1941. - Lasar Dünner, Rudolf Neumann, Perkussion, Auskultation und Palpation der Brust- und Bauchorgane, Berlin, München, Wien, Urban-Verlag 1947. Mit 9 Abb., 3. Aufl., VI, 137 S. - Werner W. Siebert, Wilhelm Crecelius, Der Perkussionskurs. Ein Grundriss der klinischen Anwendung von Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation Leipzig Berlin Jena VEB Georg Thieme 1965.
Zur Zeit gängige Lehrbücher - Lynn S. Bickley, Bates' großes Untersuchungsbuch, Thieme Verlag. - Gebhard Würtemberger, R. L. H. Murphy, Auskultationskurs Lunge. CD mit Begleitheft, Thieme-Verlag. - Klaus Holldack, Klaus Gahl, Auskultation und Perkussion Inspektion und Palpation, Thieme-Verlag 1955 1. Aufl. - Hermann S. Füeßl, Martin Middeke, Anamnese und kli9nische Untersuchung, Thieme-Verlag.
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Innere Medizin |
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Stethoscope (9) |
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Abhören der Lungen, aber auch des Herzens, wobei ein Thema zwar nicht im Vordergrund stand, aber dennoch von großer Wichtigkeit war: die Festellung des eingetretenen Todes. 1846 gewann der Arzt Eugène BOUCHUT (1818-1891) den Preis der Académie des Sciences de Paris mit einer (1849 veröffentlichten) Arbeit "Traité des signes de la mort et de moyens de prévenir les enterrements prématurés", in welcher der Arzt behauptete, daß der Mensch tot sei, wenn sein Herz 2 Minuten nicht geschlagen habe. Angesichts heftiger Kritik erweiterte er die tötliche Asystolie später auf 5 Minuten …
Exponat - Mikromembran-Stethoskop mit losen Schläuchen (ohne Bügel). Keine Herstellerpunzierung. (cf. Berliner Waarenhaus-Katalog um 1910 S.1). - Originale Ohrstöpsel, deren Form an diejenigen des Engländers Arthur Ernest SANSOM (1838-1907) erinnert, die C. Keith Wilbur (Antique Medical Instruments 2003 S.25) als "old style ear plugs" bezeichnet. - Schläuche, alt und brüchig. Herkunft: Polen, Ebay 2017.
Ähnliche bügellose Stethoskope - Modell n. GROEDEL Der "Geheime Medizinalrat" Prof. Dr. Isidor Maximilian (auch: Isidor Mayer) GROEDEL (1850-1921) *in Friedberg/ Hessen, gest. in Bad Nauheim. Er galt als Pionier der Balneologie und Kardiologie, gründete das "Groedel-Sanatoriums" in Bad Nauheim dessen Ehrenbürger er wurde. Er war ausserdem Arzt der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (*22. Oktober 1858 in Dolzig, Niederlausitz; † 11. April 1921 im Haus Doorn, Niederlande) als Gemahlin Kaiser Wilhelms II.
- Modell n. Emanuel AUFRECHT (1844-1933) *13. März 1844 in Loslau/ Oberschlesien, ein Virchow-Schüler, 1879 bis 1905 Leitender Arzt der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Magdeburg-Altstadt und Stadtverordneter, ab 1914 in Berlin und ab 1919 in Leobschütz. Von ihm eine Rippenresektions-schere !
- Modell n. Dr. KEHLER (Abb. in: C. Keith Wilbur, Antique Medical Instruments 2003 S.26), besonders flach, sodaß man es leicht in der Westentasche verstauen konnte.
- Modell n. PULASKI (Abb. in: C. Keith Wilbur, Antique Medical Instruments 2003 S.26).
In Paris wurde dieser Typus von Stethoskop noch um 1920 hergestellt von der Fa. FROSSARD, rue de Varennes (Sammlung Alexis Peck/USA). Ähnliches Stethoskop ("ca. 1900") siehe https://www.bcmamedicalmuseum.org/object/993.88.1 |
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Stethoscope (10) |
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1963 ließ der amerikanische Kardiologe David LIPPMANN (1906-1981) dieses Doppelkopf-Stethoskop patentieren: der Trichter ohne Membran eignet sich zum Abhören tiefer Frequenzen (Herz), die große Seite mit Membran eignet sich eher zum Abhören hoher Frequenzen (Lunge/Darm). Das hier vorgestellte Stethoskop ist als "Patent angemeldet" (DGBM = Deutsches Bundes-Gebrauchs-Muster), also noch im Vorläuferstadium zum Patent. |
Innere Medizin |
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Tonoscillometer n. PLESCH |
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Janos (Joseph) PLESCH (1878-1957), ein in Budapest geborener jüdischer Arzt, zog schon vor dem 1. Weltkrieg nach Berlin, wo er in die wohlhabende jüdische Familie Ganse einheiratete. So konnte er sich eine gediegene Praxis einrichten, und fand Zeit zum Forschen - ab 1906 arbeitete er mittels Papierchromatographie an der Zusammensetzung der Gallepigmente ! Berühmtheit erlangten seine "Herrenabende", zu denen Künstler, Schriftsteller, Diplomaten und Wissenschaftler, zumeist jüdischer Herkunft, in seine Villa in Gatow am Wannsee - einem feudalen Wohnviertel im Südwesten der deutschen Hauptstadt - eingeladen wurden. PLESCH untersuchte schon während des 1. Weltkrieges den menschlichen Kreislauf, insbesondere mass er den Blutdruck bei Fliegern. In Kollegenkreisen hielt man ihn vielfach für einen Charlatan. Zur Herstellerfirma: der aus Chaux-de-Fonds bei Neufchâtel stammende Jacques Pierre JAQUET-DROZ (1721-1790) war ein berühmter Uhrmacher und Mechaniker, der, zusammen mit seinem Sohn Henri-Louis (1753-1791), Uhren und Spielautomaten entwickelte, u.a. die berühmten Figuren "Zeichner" (1773), "Musikerin" (1773) und "Schreiber" (1769). Die Abteilung für wissenschaftlichen Appartebau (Jaquet technology group) ist heutzutage eine eigenständige AG mit Sitz in Basel (Thannerstrasse). Die Uhrenbranche gehört zum Imperium Swatch...
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Traumdeutung: die erbgrossherzoglichen Schimmel |
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Auf ein Kapitel Psychiatrie müssen wir "mangels Masse" verzichten - daher diese Ansichtskarte (Nels, Metz n°2) im Kapitel "Innere Medizin" ... Walferdingen blickt auf eine interessante Vergangenheit als fürstliches Gestüt zurück: 1817 wurde hier auf Order des Königs der Niederlande und Grossherzogs von Luxemburg das "Dépôt Royal d'étalons du Grand-Duché" geschaffen, dessen Zweck die Verbesserung des Ardenner Pferdes war. 1827 berichtete das "Journal de la Ville et du Grand-Duché de Luxembourg" über die Namen der vier im Großherzoglichen Gestüt von Walferdingen kastrierten Hengste (6.10.1827) ... Das Gestüt ging in den Wirren der belgischen Revolution 1830 unter. 1850 wurde das marode Gestüt zum Sommerschloss des Hofes ausgebaut. 1894 unterschrieb Grossherzog Adolph (1817-1905) hier mehrere Gesetze ... Das Vierergespann Der Schimmel In der irisch-keltischen Mythologie aber war der Schimmel das Symbol für den Tod. Auch in der Traumdeutung kommt dem Schimmel eine wenig löbliche Rolle zu:
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Tuberkulose-Liga, Lotterielos 1924 |
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1575 wurden in Genua 5 Senatorensitze im grossen Rat verlost: 5 aus 90 Bewerbern. Die Genuesen amüsierten sich in den folgenden Jahren, zu wetten, wer diesmal wohl unter den Glücklichen sei! Nördlich der Alpen 1683 erste Lotterie in Erfurt, organisiert vom Mathematiker Hiob LUDOLF (1649-1711). Glücksspiele waren generell von der Kirche verboten, erst 1731 hob Papst Clemens XII das Verbot auf. Daraufhin 1735 erste offizielle Lotterie in Bayern. Als die Luxemburger Antituberkulose-Liga 1922 mit der Eröffnung eines Sanatoriums in Düdelingen in finanzielle Bredouille geriet, entsann man sich der Vorteile einer Lotterie:
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Tuberkulose-Liga, Lotterielos 1933 |
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1933 wurde die Zahl der Lose um 50.000 Einheiten erhöht. Dennoch waren Ende April fast alle Lose verkauft. Verteilt wurden die Lose, wie schon bei der ersten Lotterie 1922, durch die Briefträger (Luxemburger Wort vom 20.4.1933). Die Ziehung der 12. Lotterie sollte am 8.5 erfolgen, fand aber schliesslich am 16.5.1933 im Cerclegebäude statt (Luxemburger Wort vom 1.5.1933). 25.000 Franken gingen an das Los n°191.516 (Luxemburger Wort vom 18.5.1933), im Besitz der Enkelkinder des Unternehmers J.P. Michels "Frau Michels hatte den Kindern das Los geschenkt. Von dem Betrage haben die Gewinner der Liga zur Bekämpfung der Tuberkulose 1.000 Franken überlassen" (Luxemburger Wort vom 22.5.1933). Die Lotterie wurde zum finanziellen Rückgrat der Tuberkuloseliega, die den Grossteil ihrer philanthropen Werke über diese ausgefallene Geldquelle finanzierte.
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